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Störungsspezifische SystemtherapieStörungsspezifische Systemtherapie? Kann es das geben? Hans Lieb greift die Argumente pro und contra Störungsorientierung auf und zeigt, dass man als ...298 Seiten, Kt, 201429,95 €Störungsspezifische Systemtherapie? Kann es das geben? Hans Lieb greift die Argumente pro und contra Störungsorientierung auf und zeigt, dass man als… Erfahren Sie mehr
Störungen systemisch behandeln
Ursprünglich ein unkonventionelles Außenseiterkonzept, hat sich der systemische Ansatz heute in vielen Bereichen der Therapie und Beratung theoretisch wie praktisch etabliert. Wir begrüßen dies, weil wir vom Nutzen konstruktivistischen und systemtheoretischen Denkens in Theorie und Praxis überzeugt sind. Es hat sich gezeigt, dass die Klient:innen sowohl von der daraus abgeleiteten Haltung der Therapeut:in oder Berater:in als auch von den davon inspirierten Methoden profitieren: Die Überprüfungen im Rahmen der sozialrechtlichen Anerkennung nach den Prinzipien der evidenzbasierten Medizin haben diese Effekte bestätigt.
Die Etablierung eines Paradigmas birgt aber für dieses selbst immer auch Risiken, weil das allzu leicht mit der Verfestigung von Denk- und Handlungsgewohnheiten einhergeht. Die Reihe Störungen systemisch behandeln stellt sich vor diesem Hintergrund zwei Herausforderungen: Sie soll komprimiert und praxisorientiert vorstellen, was die systemische Welt im Hinblick auf bestimmte Störungsbilder zu bieten hat. Innerhalb der Systemischen Therapie und Beratung steht sie für die Notwendigkeit, den Umgang mit dem Konzept von »Störung« und »Krankheit« immer wieder neu zu reflektieren und sie als nur eine von mehreren Beschreibungsmöglichkeiten zu nutzen.
Der Reihentitel Störungen systemisch behandeln spielt mit dem Begriff des „Behandelns“. Er wird genutzt, um zu verdeutlichen, dass in den Büchern das aktuelle Erfahrungswissen – auch das anderer Verfahren – dargestellt wird. So wird die in der Medizin übliche Wortbedeutung aufgegriffen, darüber hinaus aber gezeigt, wie Systemiker:innen Klient:innen begegnen, die als Expert:innen ihres eigenen Lebens selbst allein entscheiden können, welche Anregungen für sie anschlussfähig und hilfreich sind und welche sie umsetzen wollen.
Das vorliegende Buch ist wie die Folge einer Fortsetzungsserie zu verstehen. Alle Bücher zusammengenommen ergeben quasi ein störungsorientiertes Lehrbuch der systemischen Erwachsenentherapie und eines der systemischen Kinder- und Jugendlichentherapie. Deshalb folgen alle Bände der Reihe der gleichen Gliederung, ohne dabei die Kreativität der einzelnen Autor:innen zu sehr einzuengen. Sie zeigen, dass und wie mit traditionellen diagnostischen Kategorien bezeichnete Phänomene beschrieben, erklärt und mit hoher praktischer Effizienz systemisch „behandelt“ werden können.
Zwischen den Therapieschulen ist heute an die Stelle von Abgrenzung und der Konkurrenz der Austausch untereinander getreten. Die Reihe Störungen systemisch behandeln versteht sich als ein Beitrag zu diesem Dialog.
Sebastian Baumann und Dr. Wilhelm Rotthaus
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