„Pornografie ist die Theorie“...und was ist die Praxis?

Endlich eine Antwort auf die Frage, ob Pornographie einfach nur blöd, aber harmlos ist oder ob sie zu dem führt, was Pädagogen neuerdings als „sexuelle Verwahrlosung“ beschreiben? Schön wär’s, aber wieder einmal ist alles differenzierter, wenn man genau hinschaut. Das tut das letzte Heft der „Zeitschrift für Sexualforschung“, das sich mit dem Porno-Konsum Jugendlicher beschäftigt.


Der alte feministische Satz, daß Pornografie die Theorie, Vergewaltigung die Praxis sei, ist lange als simpel männerfeindlich abgetan worden. Nun zeigt der Hamburger Sexualwissenschaftler Andreas Hill in einer gründlichen Literaturanalyse, daß eine Prise Wahrheit dran sein könnte. Eine Prise, aber immerhin: Hoher Pornografie-Konsum, speziell gewalttätiger Pornos, korreliert bei Männern mit sexueller Gewaltbereitschaft.. Und auch sonst ist den Pornos keine positive Seite abzugewinnen – der Konsum ist mit geringer Lebens- und sexueller Zufriedenheit assoziiert.


Wie soll man sich hier Ursache und Wirkung vorstellen? Lebende Systeme, wie etwa Pornokonsumenten, sind nicht einfach von außen zu beeinflussen. Gewaltpornos importieren nicht Aggression in eine ausgeglichene Männerseele. Eher andersherum: Wer sexuell und mit seinem Leben unzufrieden ist und auf diese Frustration aggressiv reagiert – der könnte durch Gewaltpornos anschlußfähige Illustrationen  und Bestätigungen geliefert bekommen.


Fazit? Feministinnen haben schon viel Unfug über Männer gesagt. Aber offenbar ist nicht alles falsch, was manche Feministinnen über manche Männer gesagt haben.  Eine Teilwahrheit ist auch schon etwas wert.