TV-Programmschwerpunkt im Liebesmonat Mai: Lust und Unlust
Sex ist omnipräsent - in Zeitschriften, in der Werbung, On- und Offline. Die allgegenwärtige Pornografie erzeugt Leistungsdruck, der sich nicht optimal mit Lustgefühlen in Einklang bringen lässt. Auf übersteigerte sexuelle Erwartungen reagieren viele Menschen mit Unlust.

Der Sender 3sat widmet dem Thema eine Programmreihe: Der Film „Guter Sex - weniger Stress“ zeigt Trends auf, wonach körperliches und technisches Können beim Sex an Bedeutung verliert. Angesagt sind  Sanftheit und Bewusstsein statt  pure Potenz und stete Verfügbarkeit. Natürlich kommen auch Schlagworte wie Tantra und Slowsex im Video vor. So richtig innovativ ist das alles nicht.

Ulrich Clement und Angelika Eck zeigen dagegen echte Alternativen auf: Angelika Eck und ihre FachkollegInnen legen in „Der erotische Raum – Fragen der weiblichen Sexualität in der Therapie“ dar, wie eine Integration der Lustlosigkeit von Frauen in deren gelebte Sexualität es ermöglicht, Lustlosigkeit als Potenzial von Weiblichkeit zu erkennen und einzusetzen. In der „Dynamik des Begehrens – Systemische Sexualtherapie in der Praxis“ spricht auch Ulrich Clement Probleme wie Libidoverlust und Erektionsstörungen an. Wichtiger ist ihm jedoch, dass Klienten lernen, Sexualität als eine Chance zu erleben, die handelnden, fühlenden und denkenden Menschen eine einzigartige Möglichkeit gibt,  intime Vertrautheit von besonderer Qualität zu entwickeln.

Carl-Auer-Literturtipp: 
Angelika Eck (Hrsg.):  „Der erotische Raum – Fragen der weiblichen Sexualität in der Therapie“ 
Ullrich Clement:  „Dynamik des Begehrens – Systemische Sexualtherapie in der Praxis