Sind die Geisteswissenschaften schuld an der Krise der Postmoderne?
„Die Geisteswissenschaften befinden sich gegenwärtig auf einer abschüssigen Bahn, an deren Ende ihre weitgehende Marginalisierung stehen könnte“, befand vor kurzem Staatsminister a.D. Julian Nida-Rümelin. Unter der Überschrift „Sind wir an alldem schuld?“  spielt Bernhard Pörsken in der aktuellen ZEIT den Ball nun weiter.

„Neuerdings heißt es, mit Donald Trump und Wladimir Putin regiere die Beliebigkeit der Postmoderne, für die neue, autoritäre Weltordnung seien die Kultur- und Geisteswissenschaften verantwortlich. Das ist eine Verdrehung der Tatsachen“, konstatiert Pörksen 
– anders als Nida-Rümelin –  in seiner ausdifferenzierten und treffenden Analyse.

 Erfreulich ist, dass es die vermeintlich der Bedeutungslosigkeit anheimgefallenen Geisteswissenschaften sind, die gegenwärtig den Diskurs neu beleben und sich mit klugen Kommentaren zum Zeitgeschehen der herrschenden  Ratlosigkeit (und Verzagtheit?) entgegenstellen.

Carl-Auer-Literaturtipp: 
Bernhard Pörksen, Friedemann Schulz von Thun: „Kommunikation als Lebenskunst – Philosophie und Praxis des Miteinander-Redens“
Heinz von Foerster, Bernhard Pörksen: „Wahrheit ist die Erfindung eines Lügners –Gespräche für Skeptiker“