Resilienz – die Brücke zwischen Verzweiflung und neuer Lebensfreude
 „Wenn eine Tragödie passiert, stellt sie dich vor eine Wahl. Man kann in die Leere hineinfallen, die das eigene Herz füllt. Oder man kann versuchen, Sinn zu finden,“ so zitiert die NZZ Sheryl Sandberg, CEO von Facebook. Die 47 jährige Top-Managerin hat vor zwei Jahren völlig unerwartet ihren Mann und den Vater ihrer Kinder verloren.

In ihrem Buch „Option B“ berichtet Sheryl Sandberg über ihren Weg aus der Trauer. Ein wichtiges Stichwort dabei lautet Resilienz. Für die Facebook-Chefin bildet die Resilienz die entscheidende Brücke zwischen der Akzeptanz eines Unglücks und der Möglichkeit, wieder neue Lebensfreude empfinden zu können. Dank eines psychologischen Betreuers lernte die Autorin  drei Dinge: „Das Unglück nicht persönlich zu nehmen, mir klarzumachen, dass es nicht mein Fehler war. Es nicht als permanent zu sehen, mich daran zu erinnern, dass ich mich nicht auf ewig so verloren fühlen würde. Und es muss nicht pervasiv sein, also nicht alle Bereiche meines Lebens zertrümmern.“ Ihr wichtigster Tipp lautet: „Sprich darüber!“

Auch jenseits auflagenstarker Erlebnisberichte von Prominenten ist Resilienz heute ein etablierter Forschungsbereich in  der Psychologie. Er untersucht die Faktoren, die einige Menschen an Schicksalsschlägen zerbrechen lassen, während andere genügend Kraft entwickeln, um sie zu überwinden.  „Resilienz – Gedeihen trotz widriger Umstände“ lautet der Titel eines Klassikers, herausgegeben von  Rosmarie Welter-Enderlin und Bruno Hildenbrand, der inzwischen in der 5. Auflage vorliegt.

Carl-Auer-Literaturtipps:
Rosmarie Welter-Enderlin, Bruno Hildenbrand (Hrsg.): „Resilienz – Gedeihen trotz widriger Umstände“
Dan Short, Claudia Weinspach: „Hoffnung und Resilienz –Therapeutische Strategien von Milton H. Erickson“
Anna Klein: „Resilienz und protektive Faktoren –Sozialpädagogische Hilfen für Kinder und Jugendliche am Beispiel einer stationären Jugendhilfeeinrichtung“