Neue Heilungschancen bei Magersucht?
„Magersucht kann angeboren sein“ – so eine aktuelle Schlagzeile der Zeitung „Die Welt“ zum Thema Anorexia nervosa. Eine Forschergruppe, darunter Wissenschaftler der Universität Duisburg-Essen (UDE), konnte ein Gen identifizieren, das die Essstörung begünstigen soll. Eltern von betroffenen Kindern und Jugendlichen sollten jedoch wissen, dass dieses Forschungsergebnis noch keinen Durchbruch in der Behandlung essgestörter Teenager darstellt, wenngleich das Ergebnis der Studie das bisherige Verständnis der Magersucht verändern könnte.

„Eine psychiatrische Störung mit einem physiologischen Hintergrund eröffnet völlig neue und bislang unerwartete Therapieoptionen“, erklärte Anke Hinney von der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters am UDE.  Auch könne die genetische Ursache die Betroffenen entlastend wirken. Als Ursache für die Magersucht, die häufig in der Pubertät auftritt,  werden bislang meist psychische Faktoren angenommen,  zum Beispiel geringes Selbstwertgefühl.

Carl-Auer-Literaturtipps:
Jürg Liechti: „Magersucht in Therapie – Gestaltung therapeutischer Beziehungssysteme“
Margret Gröne: „Wie lasse ich meine Bulimie verhungern? – Ein systemischer Ansatz zur Beschreibung und Behandlung der Bulimie“
Institut Systemische Therapie: „Ana Ex – Wie die Magersucht siegt und wie sie scheitert“