Methoden und Interventionen der Ego-State-Therapie, die bei Traumafolgestörungen helfen können

Die Ego-State-Therapie hat in den vergangenen Jahren ihren festen Platz in der Therapielandschaft gefunden. Kai Fritzsche stellt nun mit „Ego-State-Therapie bei Traumafolgestörungen“ ein Behandlungskonzept vor, das sich leicht anwenden und gut anpassen lässt. Er stellt Interventionen vor, die einer Struktur folgen, die einen schnellen Überblick über die Behandlung erlaubt und einen Leitfaden für die tägliche Praxis bildet.


Dabei stützt er sich auf seine über 20-jährige praktische Erfahrung, in der er mit Patientinnen und Patienten arbeitete, die unter Traumafolgestörungen litten. Sein Interesse galt dabei stets der Integration von Konzepten und Interventionen. Da die Notwendigkeit eines integrativen Ansatzes der Behandlung von Traumafolgestörungen immer deutlicher wurde, wandte er sich ab 2003 der Ego-State-Therapie zu, die den Rahmen für eine derartige integrative Konzeption darstellte. Seit dieser Zeit verfolgt er diesen Ansatz, entwickelte ihn zunehmend weiter und begann, ihn zu unterrichten sowie entsprechende Publikationen zu erstellen.


Nun ist aus all diesen Erfahrungen und Erkenntnissen dieses Handbuch entstanden. Es leistet zweierlei: Es stellt ein umfassendes Behandlungskonzept vor, das sich gut an die unterschiedlichen Ausprägungen von Traumafolgestörungen anpassen lässt. Und es erläutert praxisnah konkrete Interventionen, die sich aus diesem Konzept ableiten lassen – breit gefächert, einzeln oder in Kombination anwendbar.


Interview mit Kai Fritzsche


Worum geht’s?


Das Buch ist ein fundiertes, kompaktes, integratives und praxisnahes Handbuch zur Behandlung von Traumafolgestörungen mit Ego-State-Therapie. Es erfüllt zwei Aufgaben: zum einen stelle ich eine umfassende Konzeption der Behandlung von Traumafolgestörungen mit Ego-State-Therapie vor, die sich an die Verschiedenartigkeit der unterschiedlichen Traumafolgestörungen anpassen lässt, zum anderen erläutere ich praxisnah konkrete Interventionen, die aus dieser Konzeption abgeleitet sind. Die Vielfalt der Ego-State-Therapie wird anhand der breit gefächerten Interventionen deutlich, die sich einzeln oder in Kombination anwenden lassen, was die Anwendungsmöglichkeiten noch erweitert. Das Buch ist gleichermaßen für Einsteigerinnen in die Thematik geeignet sowie für Fortgeschrittene, die sich vertiefen möchten.


Was macht das Buch so besonders?


Das kompakte und umfassende Handbuch bietet erstmalig eine detaillierte Erläuterung von fünf verschiedenen, konzeptgeleiteten Interventionen der Ego-State-Therapie zur Behandlung von Traumafolgestörungen. Es bietet eine übersichtliche Einordnung des Konzepts und der Interventionen in den großen Bereich der Konzepte und Ansätze der Behandlung von Traumafolgestörungen. Durch die Vermittlung von umfangreichem Wissen und Erfahrung aus der klinischen Arbeit bietet es eine sehr gute Anleitung und einen Leitfaden für die Praxis - alle Behandlungsschritte werden ausführlich erläutert und kommentiert. Es ist fundiert, kompakt, umfassend, integrativ und praxisnah. Quasi als maßgeschneiderte Anwendung für die Praxis!


Welche hilfreichen Methoden erläutern Sie in Ihrem Buch und weshalb?


Der erste Teil des Buches bietet eine aktuelle Orientierungsmöglichkeit im Bereich der Traumafolgestörungen sowie neuer Entwicklungen des Ego-State-Modells. Der zweite und größere Teil des Buches ist der praktischen Anwendung gewidmet. Aufbauend auf der Grundkonzeption zur Behandlung von Traumafolgestörungen mit Ego-State-Therapie werden fünf Interventionen vertieft und ausführlich erläutert. Mittels der verschiedenen Interventionen werden unterschiedliche psychotherapeutische Wirkprinzipien, physiologische Erlebensebenen und neurophysiologische Verarbeitungswege einbezogen. Das Repertoire reicht von der Anwendung hypnotherapeutischer Methoden über die Arbeit mit Stühlen und weiteren Hilfsmitteln bis hin zu körperfokussierten Techniken. Darüber hinaus wird auf die Besonderheiten der therapeutischen Beziehung und therapeutischen Haltung im Bereich der Behandlung von Traumafolgestörungen eingegangen. Die einzelnen Kapitel werden durch Übersichten, Checklisten, Interventionsbeispiele, Verweise auf Alternativen und Fallbeispiele ergänzt. Für jede der fünf Interventionen wird eine Struktur angegeben, die einen schnellen Überblick über die Behandlungsschritte ermöglicht und einen Leitfaden für die therapeutische Praxis darstellt.


Wie kann die Leserin das Wissen aus dem Buch am besten in die Praxis umsetzen?


Das Buch ist sehr gut für die tägliche Arbeit in der psychotherapeutischen Praxis geeignet. Es kann den Praxisalltag begleiten und als Leitfaden verwendet werden. Es dient zum einen der Vorbereitung und Konzeption von Behandlungsplänen sowie konkreten Behandlungsschritten. Das Behandlungsmodell und die abgeleiteten Interventionen sind in der Form dargestellt, in der sie sich unmittelbar in traumafokussierte Behandlungen einbinden lassen. Übersichten und Checklisten erleichtern die Orientierung. Fallsequenzen veranschaulichen die praktische Umsetzung. Zum anderen eignet sich das Buch als Unterstützung im Behandlungsverlauf. Es stellt eine Navigationshilfe für das komplexe Feld der Traumafolgestörungen dar. Es gibt Anregungen für Alternativen oder Kombinationen in der Behandlung und verweist auf wichtige spezifische Aspekte dieser Störungsgruppe. Mit den Kapiteln zur therapeutischen Beziehung und therapeutischen Haltung sowie zur Prognose werden übergeordnete Themenbereiche einbezogen und auf traumatherapeutische Fragestellungen fokussiert. Sie regen die Auseinandersetzung an und geben konkrete Anhaltspunkte für die Praxis. Das Handbuch ist als Arbeitsbuch für die Praxis konzipiert.