Kita-Kinder benutzen Smartphone ihrer Eltern
70 Prozent der Kinder im Kita-Alter nutzen das Smartphone ihrer Eltern mehr als eine halbe Stunde täglich. Das kam nach einem Bericht von Spiegel Online bei einer Befragung von 5.500 Kindern und Jugendlichen sowie deren Eltern durch Kinderärzte heraus. Bei der Auswertung der Ärzte traten auch folgende Zusammenhänge zutage: Nutzen die Mütter während der Fütter-, Betreuungs- und Pflegezeit ihrer Säuglinge digitale Medien, reagieren die Kleinen viel störungsanfälliger beim Essen und Einschlafen als Kinder, die die ungeteilte Aufmerksamkeit ihrer Eltern haben.

Bei Kindern unter sechs Jahren, die intensiv digitale Medien nutzen, zeigen sich häufiger Störungen der Sprachentwicklung sowie Konzentrationsschwächen. Einen direkten Zusammenhang von gesundheitlichen oder entwicklungsbedingten Problemen und Medienkonsum konnte aus der Befragung nicht abgeleitet werden. Nachgewiesen wurden lediglich statistisch signifikante Zusammenhänge, aber keine klare Beziehung zwischen Ursache und Wirkung.

Deshalb sprachen sich die an der Studie beteiligten Ärzte und Forscher nicht für Verbote von digitalen Medien aus, sondern plädieren dafür, die Medienkompetenz von Eltern und Kindern weiter zu stärken. Eine differenzierte Sichtweise entwickelt auch Detlef Scholz in „#Familie – Entspannter Umgang mit digitalen Medien“. Der Autor anerkennt darin den Medienkonsum als ein legitimes Bedürfnis unter anderen. Die Herausforderung bestünde darin, den angemessenen Raum für Laptop, Handy und Co.  immer wieder neu in der Familie auszuhandeln. 

Carl-Auer Literaturtipp:
Detlef Scholz in „#Familie – Entspannter Umgang mit digitalen Medien“
Detlef Scholz: „Systemische Interventionen bei Internetabhängigkeit“