Immer mehr Frauen alkoholgefährdet
Unkontrolliertes und gesundheitsgefährdendes Trinkverhalten galt lange als ein Problem vorrangig von Männern. Neue Studien belegen, dass Frauen inzwischen im internationalen Vergleich kaum weniger Alkohol konsumieren als Männer. Nach einer Erhebung des Robert Koch-Instituts gelten etwa 16 Prozent der Männer und 13 Prozent der Frauen als Problemtrinker. Der Abstand verringert sich zunehmend. Insbesondere nach dem Geburtsjahrgang 1966 gleicht sich der Alkoholkonsum der Geschlechter immer weiter einander an.

Auffällig ist, dass Frauen vor allem aus höheren Einkommensschichten verstärkt zu Alkohol greifen. Dafür machen die Forscher die heute vorherrschende wirtschaftliche Unabhängigkeit und damit einhergehende Selbstbestimmung von Frauen verantwortlich. Die auf den Geschmack von weiblichen Kunden ausgerichteten speziellen Produkte der Getränkeindustrie würden den Trend zusätzlich begünstigen.

Carl-Auer-Literaturtipp:
Insoo Kim Berg, Scott D. Miller: „Kurzzeittherapie bei Alkoholproblemen – Ein lösungsorientierter Ansatz“ 
Rudolf Klein: „Berauschte Sehnsucht – Zur ambulanten systemischen Therapie süchtigen Trinkens“ 
Rudolf Klein: „Lob des Zauderns – Navigationshilfen für die systemische Therapie von Alkoholabhängigkeiten“