Im Schlaf lernen
Forscher des Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften beschäftigen sich seit über 15 Jahren mit der kindlichen Sprachverarbeitung. Jetzt haben Sie neue Studienergebnisse vorgelegt, die die Rolle des Schlafs beim Spracherwerb beleuchten.

Von älteren Kindern und Erwachsenen weiß man, dass sie aus sogenannten Protowörtern, die gleichzeitig auftretende visuelle und akustische Reize miteinander assoziieren, echte Wörter herleiten können, die dann bereits mit Bedeutungen verbunden sind. Die Forscher konnten nun experimentell nachweisen, dass es Babys  im Alter von sechs bis acht Monaten schon gelingt, im Schlaf solche assoziativen Verbindungen zwischen visuellen und akustischen Reizen zu Wörtern mit Bedeutung zu verknüpfen. Mehr dazu erfahren Sie hier.

Der faszinierenden Entwicklung von Sprachverständnis und Artikulation während der Kindheit widmet sich auch der Schweizer Kinderpsychiater Daniel Bindernagel. Allerdings liegt sein Forschungsschwerpunkt darin, die ‚Eigensprache‘ von Kindern besser zu verstehen, statt die Sprachgenese zu erkunden. Daniel Bindernagel hat die Erkenntnisse auf diesem Gebiet in zwei Veröffentlichungen zusammengetragen, die für die therapeutische Arbeit mit Kindern wegweisend sind.

Carl-Auer-Literaturtipps:
Daniel Bindernagel (Hrsg.): „Die Eigensprache der Kinder – Idiolektische Gesprächsführung mit Kindern, Jugendlichen und Eltern“
Daniel Bindernagel, Eckard Krüger, Tilman Rentel, Peter Winkler (Hrsg.): „Schlüsselworte – Idiolektische Gesprächsführung in Therapie, Beratung und Coaching“