Humor gegen Angina pectoris
Humor gibt es nicht als Pille. Tatsächlich aber ist er eine hochwirksame Medizin gegen therapieresistente Brustschmerzen oder psychosomatische Herzbeschwerden. Diese stellen sich oft – und dann äußerst hartnäckig – im Nachgang an medizinische Behandlungen von Herzerkrankungen ein.

Viele Herzpatienten entwickeln zudem Angststörungen und Depressionen. Der psychische Leidensdruck kann sich zum Beispiel in Feindseligkeit gegenüber anderen äußern. Hier setzt ein Pilotprojekt am Robert-Koch-Krankenhaus (RBK) an. Ausgehend vom Stichwort „Resilienz“, das sind alle Faktoren, die Menschen bei der Krisenbewältigung und Genesung unterstützt,  wurde die Idee entwickelt, ein spezielles Humortraining mit therapeutischem Clown und Humorcoach für Patienten mit kardiologischen Erkrankungen zu entwickeln und zu testen. Dabei mussten die Patienten auch Humorhausaufgaben, wie das Witzesammeln, erledigen. 

Das Ergebnis – gestützt auf Belastungs-EKGs und Haarprobenanalysen zur Messung des Stresshormons Kortisol – zeigt: Humor heilt! So tauten etwa verschlossene und niedergeschlagene  Patienten spürbar auf, wurden zugänglicher und fanden immer öfter Anlass zum Lachen.

Die Bekanntgabe des Pilotprojekts passt zum heutigen Weltherztag, einer Initiative der World Heart Federation (WHF), in der sich die Herzstiftungen und kardiologischen Fachgesellschaften von mehr als 100 Ländern zusammengeschlossen haben.

Carl-Auer-Literaturtipp:
Bernhard Trenkle: „Das Ha-Handbuch der Psychotherapie –Witze – ganz im Ernst“
Bernhard Trenkle: „Das zweite Ha-Handbuch der Witze zu Hypnose und Psychotherapie“
Rosmarie Welter-Enderlin, Bruno Hildenbrand (Hrsg.): „Resilienz – Gedeihen trotz widriger Umstände“