Gewalt gegen Lehrer
Gewalt gegen Lehrkräfte ist aktuell ein großes Thema in den Medien. In einer häufig zitierten Umfrage des Verbandes Bildung und Erziehung hatten 55 Prozent der Lehrkräfte angegeben, dass an ihrer Schule Kollegen bereits von Schülern beschimpft, bedroht, beleidigt, gemobbt oder belästigt wurden. Von psychischer Gewalt war ein Viertel der Befragten betroffen. 

Allein in Berlin sind im vergangenen Schuljahr die Fälle von schwerer Körperverletzung  an Schulen um 25 Prozent auf 750 gestiegen. Deshalb will der Berliner Senat nach Presseberichten  nun handeln. Ein Präventionsprogramm sieht vor, das künftig schon leichte Fälle von Gewalt binnen 24 Stunden gemeldet werden müssen. Insgesamt bleibt das Programm etwas unscharf: Lehrer sollen stärker für die „Bekämpfung von Aggression und Gewalt im Schulbereich“ fortgebildet und zu Konfliktmediatoren ausgebildet werden. Auch werde die Anzahl der Jugendsozialarbeiter und Schulpsychologen aufgestockt.

Wesentlich konkreter und praxisbezogener sind da die Empfehlungen von Cornelia Wolf. Mit ihrem Buch „Der Klassenrat“ stellt sie ein wirkungsvolles Instrument zur Lösung von Konflikten in Schulklassen zur Verfügung. Mindestens ebenso empfehlenswert ist die Lektüre von Anton Hergenhans „Wenn Lukas haut – Systemisches Coaching mit Eltern aggressiver Kinder“. Der Autor vermittelt in diesem Buch das Rüstzeug für ein systemisches Elterncoaching, denn der zunehmenden Gewaltbereitschaft von Kindern und Jugendlichen können Lehrer allein nicht genug entgegensetzen.

Carl-Auer-Literaturtipp:
Cornelia Wolf: „Der Klassenrat – Konflikte demokratisch lösen“
Anton Hergenhan: „Wenn Lukas haut – Systemisches Coaching mit Eltern aggressiver Kinder“