Es gibt keine Deutungshoheit beim Thema „Bewusstsein“
„Der Berliner Journalist Matthias Eckoldt hat ein Faible für die Neurowissenschaften,“ meint Steve Ayan, Diplompsychologe und Redakteur der Fachzeitschrift „Gehirn und Geist “. Als Beleg führt er einige Buchtitel von Matthias Eckoldt an, um sich schließlich ausführlich dem jüngsten Werk des Autors „Kann sich das Bewusstsein bewusst sein?“ zu widmen.  „Wir sind uns, wenn überhaupt, ja eher eines bestimmen Sachverhalts oder eines äußeren Reizes bewusst – dass unser Bewusstsein sich selbst zum Inhalt hat, ist hingegen weit seltener der Fall. Aber gerade diese Form des Meta-Bewusstseins umkreisen die Gespräche, die Eckoldt mit 12 Experten unterschiedlicher Disziplinen führte,“ so Ayan.

Unter der Überschrift „Gut, dass wir darüber geredet haben“ führt er weiter aus: „Die Stärke der Interviews liegt eben in den persönlichen, oft kommentarigen Schlaglichtern einiger der wichtigsten Protagonisten der (deutschsprachigen) Bewusstseinsszene. Wenn zum Beispiel Michael Pauens Apologie der empirischen Erklärbarkeit subjektiver Zustände auf Harald Walachs skeptisch abwinkendes "die Neurowissenschaften werden überschätzt" stößt, dann sieht man, wie weit die Ansichten auf diesem Gebiet auseinandergehen."

Eckoldts Buch mache deutlich, dass kein Vertreter einer einzelnen Fachdisziplin die Deutungshoheit in Sachen Bewusstsein besitzt. Eckoldts Gespräche würden vielmehr die ganze Bandbreite der Zugänge zur titelgebenden Frage widerspiegeln. Lesen Sie hier die ganze Buchbesprechung von Steve Ayan.

Carl-Auer-Literaturtipps:
Matthias Eckold: „Kann sich das Bewusstsein bewusst sein?“
Matthias Eckoldt: „Kann das Gehirn das Gehirn verstehen? – Gespräche über Hirnforschung und die Grenzen unserer Erkenntnis“
Lawrence LeShan: „Das Rätsel der Erkenntnis – Wie Realität entsteht“