Erste Doktorarbeit im Projekt „PROMI – Promotion inklusive“
„PROMI – Promotion inklusive“ heißt ein Projekt, das Menschen mit einer Behinderung bei ihrer akademischen Karriere unterstützt. An der Uni Würzburg hat bundesweit erstmals ein Absolvent im Rahmen des Programms einen Doktortitel erworben. Der Wirtschaftsinformatiker hat über die Frage geforscht, wie eine e-Learning-Plattform aufgebaut sein muss, um die Lernenden möglichst stark zu motivieren. Der frisch gekürte Doktor war durch eine Legasthenie beeinträchtigt und benötigte Unterstützung beim Lesen und in der Rechtschreibung. Diese Hilfe ist konzeptioneller Bestandteil des  „Promi“-Projekts und umfasste in diesem Fall zum Beispiel das Schreiben von  E-Mails und natürlich das Schreiben der Doktorarbeit. 

Seit 2013 wurden über PROMI bundesweit 45 Akademikerinnen und Akademiker sozialversicherungspflichtig befristet an Universitäten eingestellt. 21 Hochschulen sind Kooperationspartner des Projekts. Durch diese Art der Anstellung haben die Promovierenden einen Rechtsanspruch auf benötigte Hilfsmittel – das ist ein wesentlicher Unterschied beispielsweise zu einem Stipendium. 

Wir gratulieren Dr. Bernhard Schneider zur Promotion und freuen uns über einen weiteren Teilerfolg auf dem Weg zu einer gleichberechtigten Teilhabe aller an Bildungs- und sozialen Aufstiegschancen. 

Carl-Auer-Literaturtipps: 
 Saskia Erbring: „Einführung in die inklusive Schulentwicklung“ 
Saskia Erbring: „Inklusion ressourcenorientiert umsetzen“ 
Christa Hubrig, Birgit Hallerbach, Thomas Wosnitza, Ralf Herzenberger: „Lernen und Lehren mit Hirn – Ergebnisse der Hirnforschung für den Schulalltag nutzen“ 
Lars Anken: „Konstruktivismus und Inklusion im Dialog – Radikal-konstruktivistische Epistemologie als mögliche Grundlage für inklusive Erziehung“