Vor dem Spiel ist nach dem Spiel

Les jeux sont faits. Wir hatten die Wahl ... Heute beginnt ein weiteres systemisches Großereignis: die Fußball-EM der Männer. Bei der Fußball-EM der Frauen 2022 gewannen die Engländerinnen ... Les jeux commencent.


Manchen Leser:innen kamen die Finessen des systemtheoretischen Blicks erstmals ganz plastisch vor Augen, als sie das fußballerische Gedankenexperiment „Der Zuschauer“ zur Rolle des Beobachters in dem Klassiker Meine Psychose, mein Fahrrad und ich von Fritz B. Simon lasen (Kapitel 3).


Was an Fußball erst erkennbar wird, wenn man systemisch darauf schaut, kann man auch hier nachlesen: Vor dem Spiel ist nach dem Spiel – Systemische Aspekte des Fußballs. Allein die Liste der Autor:innen klingt schon nach einem Dreamteam. Es spielen unter anderen mit: Dirk Baecker, Eckart von Hirschhausen, Karl L. Holtz, Oliver Kahn, Niklas Luhmann, Fritz B. Simon, Bernhard Trenkle.


Fußball ist nur eines von vielen Beispielen für die konzeptionelle Stärke neuerer Systemtheorie, wenn man soziale Prozesse (und nicht nur die) verstehen will. Handreichungen dafür gibt es im Carl-Auer Programm bekanntlich zur Genüge. Es ist interessant, durchaus lehrreich und womöglich geradezu freudvoll, die EM auch unter systemtheoretischer Perspektive zu beobachten (und tröstet manche:n vielleicht sogar über das eine oder andere Ergebnis hinweg – fast wie bei Wahlen).