autobahnuniversität / Elisabeth Beck-Gernsheim - Der Dialog der Intimität

Der „Dialog der Intimität“, den Elisabeth Beck-Gernsheim in diesem Vortrag thematisiert, ist der zwischen Tür und Wohnung, der über Sexualität, über Entscheidungen des Alltags, über Auto, Urlaub, Lieben. Es ist das „private Gespräch zwischen den Geschlechtern“, das durchaus sehr irritiert oder gestört, oder zumindest störend sein kann. Der Vortrag wurde im Jahr 1992 von der Autobahn-Universität dokumentiert. Und zwar im Kontext einer Zeit, als Buchtitel wie „Wenn Frauen zu sehr lieben“ oder „Männer lassen lieben“ die Verkaufslisten dominierten – woran sich ja eigentlich nicht viel geändert hat. Es ist ein Dauerthema.


Drei Thesen stellt Elisabeth Beck-Gernsheim ihren Überlegungen voran und entfaltet sie über äußerst spannende Erzähl- und Argumentationsbögen



  1. Der Dialog der Intimität ist nötig

  2. Der Dialog der Intimität ist keine Dialog

  3. Der Dialog der Intimität ist nicht intim


Diese Thesen werden hier in Zusammenhang mit dem Überblick über die Entwicklung von Formen der Familie, Ehe, Elternschaft, Partnerschaft, Geschlechtlichkeit und Geschlechterrollen im Kontext der Veränderung von Arbeit und Gesellschaft in den letzten Jahrhunderten, Jahrzehnten und Jahren entwickelt. So entsteht ein überraschender Blick auf die Veränderung interner Abstimmungsprozesse durch Änderung äußerer Umstände. Beziehungsmanagement durch Aushandeln in Prozessen der Individualisierung und in einer Freiheitsdynamik, die neu ist, anstrengend, und häufig ungeschützt. Freiheit hat Zwänge zur Folge. Was getan werden kann, hat auch eine Form von Müssen: Gestaltung menschlicher Beziehung ist nicht vermeidbar.


Elisabeth Beck-Gernsheim lehrte von 1994 – 2009 als Professorin für Soziologie an der Universität Erlangen-Nürnberg. Danach lehrte sie in Trondheim an der dortigen Technisch-Naturwissenschaftlichen Universität, als Senior Research Fellow an der Universität München sowie als Seniorprofessorin an der Universität Frankfurt am Main. Sie ist mit maßgeblichen Publikationen zur Soziologie von Familie, Ehe, Liebe, Partnerschaft und Kindheit sowie deren Beziehung zu Arbeit, Beruf und Gesellschaft hervorgetreten.


Ob im Auto, mit der Maske in der Warteschlange beim Einkauf oder vor der Bank: Kopfhörer auf und Autobahnuniversität hören! Jeder Stau bringt Sie weiter …



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