Bipolare Störungen – Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt
Bipolare Störungen, auch bekannt als manisch-depressive Erkrankungen, stellen für Betroffene und deren Angehörige eine schwere Belastung dar, die auch das physische und das soziale Leben stark beeinträchtigen und gefährden können. Betroffene leiden unter extremen, willentlich nicht kontrollierbaren Auslenkungen des Antriebs, ihrer Aktivität und Stimmung. Diese schwanken weit außerhalb des Normalniveaus in Richtung Depression (extrem gedrückte Stimmung, drastisch verminderter Antrieb) oder Manie (unangemessene euphorische oder gereizte Stimmung, Rastlosigkeit, überdrehter Antrieb). Die Wahrscheinlichkeit, in seinem Leben an einer Bipolaren Störung zu erkranken, liegt bei 1 bis 1,6 Prozent. Folglich erkrankt mindestens jeder Hundertste. In Deutschland gibt es rund zwei Millionen Betroffene.

Anzeichen Bipolarer Störungen können schon bei Jugendlichen auftreten und zeigen sich zunächst meist als Depression (60-80 Prozent). Trotzdem ist eine Diagnose schwierig, denn Depressive und manische Zustände wechseln sich ab. Dazwischen können Betroffene beschwerdefrei sein. Neben den drei offiziellen Klassifikationen der Erkrankung gibt es zudem viele Mischformen.

Bei bipolar erkrankten Erwachsenen treten häufig auch Drogen-, Alkohol- oder Tablettenmissbrauch auf. Das Suizidrisiko ist ist bei ihnen sehr hoch.

Gerhard Dieter Ruf entwickelt in „Bipolrare Störungen“ Lösungsansätze, die eine Integration von Hochs und Tiefs zu erreichen helfen. Seine Aufmerksamkeit gilt dabei allen beteiligten Systemen: Betroffenen, Angehörigen und Behandlern. In den Fallbeispielen liegt der Schwerpunkt auf der ambulanten Behandlung, die vorgestellten Methoden lassen sich jedoch auch im stationären Kontext anwenden. Das Buch richtet sich sowohl an systemische Therapeuten und Ärzte als auch an ärztliches Fachpersonal in interprofessionellen Settings.

Carl-Auer Literaturtipp:
Gerhard Dieter Ruf: „Bipolare Störungen“