Bindung, Autonomie und Erotik: Fire needs Air
Der Sexualtherapeut und ZEIT-Kolumnist Ulrich Clement hat der Redaktion des Magazins Séparée – Erotik ist weiblich ein Interview gegeben. Anlass und Themen bot sein jüngstes Buch „Dynamik des Begehrens – Systemische Sexualtherapie in der Praxis“. Unter anderem äußerte Clement sich in dem äußerst lesenswerten Gespräch zum Verhältnis von Bindung, Autonomie und Erotik. Stichwortgeberin war die Paartherapeutin Julia Bellabarba. Ihre Feststellung ‚Fire needs Air‘ kommentierte Clement so: 

„Ja, Leidenschaft braucht Luft. In diesem Satz liegt auch, dass zu viel Nähe, zu viel Enge, die Leidenschaft ersticken kann. Es braucht Luft zwischen den Partnern, einen gewissen Abstand, den man immer wieder verändern kann. In der Beweglichkeit zwischen Abstand und Nähe ist Leidenschaft möglich. Also, im Oszillieren zwischen nah und fern. Diese Ambivalenz ist auf der partnerschaftlichen Ebene allerdings schwer auszuhalten. Damit zu spielen, kann eine Gratwanderung sein.“ Lesen Sie hier das ganze Interview.

Die nicht nur für das Begehren, sondern für die gesamte Paarbeziehung so wichtige Dialektik von Nähe und Ferne ist auch Gegenstand des neuen Buches von Stefan Eikemann. In „Spielraum des Paares – Wagnis und Entwicklung in der Paartherapie“ geht es um echte Spielräume ebenso wie um Spielräume im Spiel der Bedeutungen, um Variationen und vermeindliche Setzungen.

Carl-Auer-Literaturtipps:
Ulrich Clement: „Dynamik des Begehrens – Systemische Sexualtherapie in der Praxis“
Stefan Eikemann: „Spielraum des Paares – Wagnis und Entwicklung in der Paartherapie“