"Ich (d.V. Angela Merkel) bin ein Bewegungsidiot"

Auch unsere Kanzlerin braucht mal Urlaub. Versteht sich von selbst. All diese Mammutmeetings. All diese Krisen. Die Krise scheint übrigens inzwischen der Normalzustand zu sein.


All diese widrigen Staatschefs, die sich durch unsere Kanzlerin nicht (so einfach) einfangen lassen. All diese Fototermine, bei denen man natürlich gut erholt, ausgeschlafen und (durch die Maske) gut aufgebrezelt sein muß. Will sie, unsere Kanzlerin Angela Mewrkel, doch immer, auch nach erneut "durchzechter" Nacht, gute Laune glaubhaft, d.h. bildhaft, rüberbringen wollen. Gute Laune meint hier: Ihr braucht Euch keine Sorgen zu machen. Ich pass schon auf Euch auf. Ich bin doch Eure Kanzlerin.


Insgeheim will sie natürlich noch Kanzlerin bleiben. Auch nach September 2013.


Jetzt dies! Dieser Paparazzi-Skandal. Merkel im Textmarker farbigen Bademantel. Merkel im blauen Badeanzug. Merkel mit Gatten im Textmarker farbigen quietschgrünen Bademantel-Partnerlook.


 "Das sind alles Fotos, die aus irgendwelchen Verstecken heraus gemacht worden sind (...) Sie können sich vorstellen, dass es nicht immer entspannt ist, wenn man irgendwo Urlaub macht und das Gefühl hat, aus jeder Ecke lugt ein Objektiv hervor." Betäuert der lokale Bürgermeister, der natürlich seinen berühmten Gast nicht brüskiert wissen will.  Diese Papareazzi, die als Heckenschützewn getarnt, waren es. Die sind schuld. Ich frage mich naürlich, wenn er so gut um diese Heckenschützen weiss, warum er sie nicht rechtzeitig verscheut hatte.


Es sei bekannt, wird er weiter zitiert, dass die Kanzlerin keine große Neigung zur Pose habe. Ja, das weiss man doch. Spätestens seit der Bundestagswahl 2009. Kein offizielles Foto von Merkel ohne vorherige Beantragung. Keins ohne vorherige Bestätigung. Oftmals wurde sogar der Winkel für den Fotografen vorgegeben, aus dem heraus er die Kanzlerin fotografieren durte.


Man weiss, dass die Kanzlerin Merkel es nicht liebt, fotografisch abgebildet zu werden. Es scheint ein notwendiges Übel zu sein, das sie bei der Kanzlerschaft mit in Kauf nehmen muß.


Fotografisch d.h. körperlich bildhaft festgehalten zu werden scheint bei ihr eine tiefe Körper-Angst zu wecken. Eine biografische Angst, sich im eigenen Körper nicht sicher genug zu fühlen. Im Buch "Spuren der Macht" (H. Koelbl) hat sie sich hierüber ausführlich selbst geäußert. Sie sei ja ein Bewegungsidiot, beschreibt sie sich selbst.


Es geht also nicht nur um Paparazzi-Fotos und ob man einen Politiker unerlaubt "abbilden" darf. Was ist übrigens schon bei öffentlichen Personen "unerlaubt"? Es geht hier um die unbewußt erlebte Körperdynamik bei der Kanzlerin.


Merkel scheint über die Paparazzi-Fotos die Kontrolle behalten zu wollen, weil sie die Situation auf ihre Art kontrollieren will. Kontrollieren muß!


Sie bemüht sich hierdurch auch sich selbst einen (körperlich erlebten) Halt zu geben, den sie biografisch nicht erleben konnte. Wenn andere ihr dabei behilflich sind, geben sie ihr eine (von ihrem Verhaltensmuster her gesehen) notwendige Struktur. Diese Struktur hat die Funktion, ihr genügend erlebte Sicherheit zu geben, die sie braucht, um mit genügender Stärke zu überzeugen.


http://www.spiegel.de/politik/deutschland/italien-urlaub-merkel-sauer-ueber-paparazzi-fotos-a-892294.html