Zum Totlachen: Italien

Gestern gab es auf ARTE mal wieder mehrere Dokumentationen zu Italien und Berlusconi.


Das meiste wußte man als unglücklicher Italienliebhaber natürlich schon: Dass er Mitglied der Freimaurerloge P2 war, die ca. 1000 der wichtigsten Entscheidungsträger Italiens umfasste und sich zum Ziel gesetzt hatte, eine mehr oder weniger totalitäre Regierungsform zu etablieren; dass die Korruption inzwischen auf alle Schichten der Verwaltung übergegriffen hat; dass der Staat als Selbstbedienungsladen für die Gefährten Berlusconis dient; dass die Pressefreiheit mit der von afrikanischen Staaten zu vergleichen ist; dass Gesetze ad personam - im Interesse Berlusconis - geändert oder verabschiedet werden usw.


Aber, mal ehrlich: Ist das nicht alles urkomisch?


Dass ein als zivilisiert geltendes Land - die Wiege der europäischen Kultur - sich solch ein Würstchen, das man im besten Fall als Vertreter für Heizdecken bei Kaffeefahrten einsetzen sollte, als Ministerpräsident gönnt, ist einfach ein Armutszeugnis. Armes, lächerliches Italien.


Mein Vorschlag: Wir starten eine Kampagne, die sich zum Ziel setzt, so oft und öffentlich wie möglich über Italien zu lachen. Auslachen, das ist das Mittel der Wahl. Denn moralische Empörung über die o.g. Tatbestände oder darüber, dass Berlusconi sich mit Minderjährigen sexuell vergnügt, zeigt offenkundig keine Wirkung (und ich finde es ziemlich lachhaft, wenn solch ein verknautschter Daddy mit einer 16-Jährigen...).


In der NZZ war neulich ein langer Artikel darüber, warum große Gruppen Intellektueller aus Italien nach Berlin auswandern... trotz des schlechten Wetters und der Küche. Aber doch irgendwie sehr verständlich.


Herzlich willkommen in Berlin!