Zollitsch's Ultimatum

Der oberste katholische Kirchenfürst hat der deutschen Justizministerin ein Ultimatum gestellt. Sie solle innerhalb von 24 Stunden zurücknehmen, was sie gesagt hat...


Was sie gesagt hat, ist in diesem Falle uninteressant. Interessant ist das Ultimatum. Denn was droht Herr Zollitsch denn an? Was wird er tun, wenn Frau Leuthäuser-Schnarrenberger nicht zurücknimmt, was sie gesagt hat?


Intelligente Menschen stellen keine Ultimaten. Denn was passiert, wenn man es macht? --- Man nimmt sich selbst die Handlungsfreiheit. Man muss dann tun, was man androht. Ultimaten sind Selbstverpflichtungen, nicht mehr und nicht weniger. Daher benachteiligen sie im Prinzip immer denjenigen, der sie stellt (auch wenn das möglicherweise anders gedacht sein mag).


Also, was wird unser katholischer Oberpriester tun, wenn unsere deutsche Oberjuristin nicht spurt? Sie nicht mehr lieb haben? Das bundesdeutsche Rechtssystem boykottieren? Sie anzeigen wegen übler Nachrede?


Das erinnert doch sehr an Loriot's Szene "Auf der Rennbahn":


A: "Sie sind ein selten dämlicher Hund!"


B: "Nehmen Sie das eventuell zurück?"


A: "Nein!"


B: "Gut, dann ist die Sache für mich erledigt!"