Zombie-Ökonomie

Paul Krugman, auf den ich hier ja gern verweise, weil ich ihn für einen der klaren ökonomischen Denker halte, die es wagen, den schwachsinnigen neoliberalen Marktfundamentalisten zu widersprechen, hat einen schönen Artikel in der New York Times geschrieben. In ihm geht er der Frage nach, wie es kommen kann, dass die Politik mindestens so stark wir vor der Krise von Thesen bzw. ihren Vertretern beherrscht wird, die nur als "Zombie-Ökonomie" bzw. "Zombie-Ökonomen" zu bezeichnen sind. Ihr Scheitern ist durch die Finanzkrise bewiesen (nach allen sinnvollen Maßstäben, die man von Beweisen fordern kann). Und dennoch vertreten sie ihre Ansichten ungetrübt von den traumatischen Erfahrungen der letzten Jahre weiter.


Ich stimme Krugman auch zu in seiner Bewertung der aktuellen staatlichen Sparpolitik (wie sie ja auch von Frau Merkel gefordert wird, vor allem für die lieben Nachbarn im Süden). Sie kann nicht zur Erholung der Wirtschaft beitragen, sondern verstärkt zwangsläufig den Abschwung und die Schulden. Solch eine Politik ist wenig sinnvoll, ja, schädlich, allein ideologisch begründet und nicht durch irgendwelche beobachtbaren wirtschaftlichen Zusammenhänge gedeckt. Kurz gesagt: Idiotisch.


Und ich stimme Krugman auch zu, dass der Widerstreit der Ideen offensiv ausgetragen werden muss. Obama kann der Vorwurf gemacht werden, dass er durch seine Versuche der Überparteilichkeit, den genannten schwachsinnigen ökonomischen Ideen und Modellen zu einer unverdienten und gefährlichen Respektabilität verhilft. Das wird ihn - und vielleicht auch uns - einholen.


Siehe: http://www.nytimes.com/2010/12/20/opinion/20krugman.html?_r=1&src=me&ref=homepage