Zielorientierung

Ich bin ziemlich sicher, dass ich hier schon einmal über dieses Thema geschrieben habe, aber so ist das eben: Wichtige Themen kommen immer wieder.


In den letzten zwei Wochen bin ich mehrmals durch den Flughafen München gekommen. Auf den dortigen Herrentoiletten ist in den Pissoirs eine Fliege eingemalt. Sie hat (oder soll haben) einen hypnotischen Effekt. Man fühlt sich versucht (und versucht), diese Fliege beim Pinkeln zu treffen. Das scheint zu funktionieren, denn man findet immer mehr solche Fliegen in europäischen, öffentlichen Toiletten. Das senkt die Reinigungskosten, aufgrund der geringeren Streuverluste. Das scheint empirisch erwiesen. Soweit, so gut und so bekannt.


Aber, und das scheint mir die wesentliche Frage: Was sagt uns das alles über die männliche Psyche? Ist Zielorientierung irgendwie biologisch vorbestimmt - bzw. führen biologische Gegebenheiten zu spezifischen Erfahrungen, die dann ihrerseits psychischen Spuren hinterlassen? Ist die Idee zielgerichteten Handelns, der punktgenauen Steuerbarkeit von Prozessen etc. nicht ein Ergebnis männlicher Wettpinkelerfahrungen (Pissoirs sind ja auch meistens in einer Reihe angeordnet, so dass die Gleichzeitigkeit der Verrichtungen zum Wettbewerb einlädt. Weitpinkeln oder Zielpinkeln, was ist das schon für ein Unterschied?)


Und wie sehen die Toiletten in Zen-Buddhistischen Klöstern aus? Wie hoch sind die Reinigungskosten.