x-Organisationen, Fortsetzung...

Nach drei Tagen bin ich jetzt wieder aus den Fluten des o.g. Kongresses aufgetaucht und habe das Gefühl, wochenlang weg gewesen zu sein. Ich fand es toll. Allerdings bin ich natürlich parteilich, denn ich war ja einer der Veranstalter...


Aber die Atmosphäre war ausgesprochen gut, beschwingt, inspirierend. Und ich habe jede Menge Anregungen erhalten, nette Leute getroffen, viele, viele Gespräche geführt, diskutiert bis spät in die Nacht. Was will ich mehr...


Von der Vorträgen hat mir am besten der von Peter Sloterdijk gefallen. Hier konnte man den Unterschied zwischen der Kommunikation unter Anwesenden (auch wenn das 250 sind) und der Kommunikation am Fernseher beobachten. Wenn ich Sloterdijk im Fernsehen erlebe, frage ich mich immer, zu wem er eigentlich redet. Die Gäste in seinem Quartett scheinen es mir nicht zu sein. Es ist eher die Welt, das Publikum "draußen am Bildschirm". Und das antwortet nicht, reagiert nicht, schwingt nicht mit. Das war in Berlin anders. Hier war klar, wer der Adressat ist, und Sloterdijk lief zu Hochform auf. In mir hat er einen Fan gewonnen (der ich vorher nicht war). Besonders gut hat mir seine Erzhäung gefallen, wie Gott, der Keramiker, Adam geknetet hat, als hohle Form, und er (Gott, nicht Sloterdijk) ihm Leben eingehaucht hat, und sein (Sloderdijks, nicht Gottes) Pladoyer für die daraus abzuleitenden "Hauch-Wissenschaften"... Soviel zum Thema Inspiration.


Was mir noch deutlich geworden ist: Es ist schwer, hier zu kehren, d.h. den Haushalt in Ordnung zu halten, wenn man gleichzeitig auf irgendwelchen intellektuellen Olympiaden herumturnt. Auch die nächsten zwei Tage muss wohl wer anderes kehren, da ich zu einem Workshop mit Mathias Varga von Kibéd nach Wiesloch musss (darf), wo wir uns über den Unterschied zwischen dem buddhistischem und dem hinduistischem Tetralemma streiten sollen...