Wirtschaftstheorie

Dass Märkte intelligent sind, ist ein Mythos, der seit Jahren (vor allem seit Reagans und Thatchers "Reformen") die Main-Stream-Wirtschaftswissenschaften bestimmt. Eine Ideologie, die weder theoretisch noch durch empirische Daten gestützt war/ist, aber den Interessen von Finanzinvestoren dient. Da diese viel Geld nicht nur in irgendwelche raffinierten Derivate, sondern in die Politik (vor allem in den USA) investieren, haben sie über Jahrzehnte eine Politik der Deregulierung durchsetzen können und dies durch vermeintlich wissenschaftliche Erkenntnisse legitimieren lassen.


Innerhalb der offiziellen Wirtschaftswissenschaften konnte man - ganz passend dazu - in den letzten 25 Jahren nur erfolgreich akademisch Karriere machen (z.B. einen Lehrstuhl erhalten), wenn man dieser Ideologie folgte. Das führte dazu, dass die akademischen "Wahrheiten" nicht mehr viel mit den täglich erlebbaren Realitäten zu tun hatten.


Jetzt, in der Krise, wächst auch im wirtschaftswissenschaftlichen Establishment (langsam) die Einsicht, in die Blödsinnigkeit des Marktfundamentalismus. Endlich. Sie dazu beispielhaft Thomas Straubhaar in der Financial Times Deutschland:


http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/:marktversagen-thomas-straubhaar-der-grosse-irrtum/60111819.html


Aus systemischer Sicht war schon lange klar, um das mal deutlich in in aller Bescheidenheit zu sagen (vgl. "Einführung in die systemische Wirtschaftstheorie"), dass die Politik sich auf keinen Fall den Märkten und deren Mechanismen unterordnen darf. Deren Logik hat nichts mit politischer Rationalität zu tun - was uns jetzt seit einigen Jahren um die Ohren fliegt...