Wir fahren nach Berlin

Herr Magnotta, ein Kanadier, der vermutlich nicht mal bei den Leuten namentlich bekannt war, die seine Filme schauten (er ist Pornodarsteller - ist das der richtige Begriff? Wird da nur dargestellt?), hat weltweite Berühmtheit erlangt, weil er einen Studenten vor laufender Kamera zerstückelt haben soll und dann einen Fuß dieses Studenten an einen Politiker geschickt hat.


Offensichtlich kein Mensch, der wollte, dass seine Tat unentdeckt bleibt.


Wahrscheinlich hätte das im Internet publizierte Zerstückeln ja auch schon gereicht, aber Politikern einen Fuß zu schicken, das hat das Mass voll gemacht (offenbar ist dies die Steigerung des orientalischen Zeichens von Verachtung, das sich zunehmend auch im Westen der Beliebtheit erfreut, seit George W. Bush mit einem Schuh beworfen wurde). Also: weltweite Fahndung.


Und wo findet man diesen Fußwerfer schließlich? In Neukölln. In der Karl-Marx-Strasse. In einem Internetcafé. Wahrscheinlich hat er die kanadischen Presseberichte studiert.


Früher oder später kommen sie eben alle nach Berlin. Zumindest die, die ein wenig Aufmerksamkeit haben wollen: "Ihr Völker der Welt! Schaut auf diese Stadt!"