Wie man jemanden dazu bringt, rot zu werden

Heute bin ich - in einer Konferenzpause - in Hannover in die Buchhandlung Schmorl & Seefeld gegangen. Ich bin, wie konnte es anders sein, in der Abteilung für psychologische Bücher gelandet.


Dort fand ich sehr viele Bücher des Auer-Verlags, was ich schon mal bemerkenswert fand. Aber auch sonst schien mir der Bereich ausserordentlich gut sortiert, d.h. die Person, die für die Order verantwortlich ist, scheint eine bemerkenswerte Fachkompetenz zu haben. Wenn man sonst in Buchhandlungen kommt, z.B. Hugendubel - von Thalia kann ich gar nicht reden, ohne ein gewisses Würgen zu bekommen - ist das Bild ja ziemlich traurig.


Also bin ich zu den beiden hinter einer Theke stehenden Damen gegangen, die sich, nichts Gutes ahnend, unterhielten, und fragte: "Darf ich Ihnen mal was Nettes sagen?" Beide wurden sofort sehr misstrauisch. "Ich komme viel rum in Deutschland. Und Ihr Psychologie-Bereich erscheint mir ausserordentlich gut sortiert. Vergessen Sie die Hugendubels der Welt..."


Bei wurden knallrot, offenbar solche Statements nicht gewöhnt. Und ich bin zufrieden, angesichts solch großer Wirkung bei solch einfacher Intervention, davon gezogen.


Hier scheint sich ein subversives Potential zu eröffnen, das bislang noch überhaupt nicht ausgelotet ist. Eine Form der Musterunterbrechung, mit der keiner rechnet...