Westerwelle

In den Jahresrückblicken, die dieser Tage auf allen Kanälen zu sehen sind, wird auch Guido Westerwelle gezeigt, wie er auf dem Parteitag, der ihn zum Kaiser der FDP krönte, formuliert (in, wie ich finde, ziemlich peinlicher Pose): "Auf jedem Schiff, das dampft und segelt, gibt's einen, der die Sache regelt - und der bin ich!"


Damit hat er genau dargelegt, was das Problem der FDP ist. Sie hängt einem ziemlich antiquierten Führungsverständnis an (das offenbar aus der Zeit der Dampf- und Segelschiffe stammt).


Eine Einzelperson kann heute keine Partei mehr führen oder auch nur die Sachen regeln, kein Unternehmen, keinen Staat, wahrscheinlich nicht mal ein Schiff. Es bedarf immer eines Teams, das unterschiedliche Perspektiven zusammen bringt, Konflikte austrägt, um so zu intelligenten Entscheidungen zu kommen. Man sollte davon ausgehen, dass die FDP - zumindest theoretisch - in der Lage sein sollte, eine größere Intelligenz zu realisieren, als Guido Westerwelle allein...


So aber ist sie und ihre Politik den Beschränktheiten eines einzelnen Menschen ausgeliefert - und sie wird zu Recht abgestraft vom Wähler (oder zumindest den Leuten, die an Umfragen teilnehmen):