Weihnachtsfeier

Gestern fand die Weihnachtsfeier des Auer-Verlags statt. Die meisten Mitarbeiter waren da, Autoren, Kooperationspartner usw. Eine richtig große Party.


Warum ich das hier erzähle?


Es wurde eine Rede gehalten von einem Autor, der auch schon Bücher bei anderen Verlagen herausgebracht hat (Vandenhoeck, Klett-Cotta, Suhrkamp, Springer, diversen ausländischen Verlagen). Und seine Botschaft war klar und eindeutig: Es gibt keinen zweiten Verlag, der so professionell arbeitet wie der Auer-Verlag. Das bezog er nicht allein auf die Abläufe und Kooperation bei der Herstellung, beim Vertrieb und dem Marketing etc. der Bücher, sondern auch auf die Behandlung der Autoren.


Während man in anderen Verlagen wie ein Bittsteller behandelt wird, wenn man irgendwelche Wünsche hat oder gar Einfluss auf die Gestaltung oder Vermarktung des eigenen Buches nehmen will, so wird man beim Auer-Verlag richtig "gepampert". Das heißt zwar nicht, dass der Verlag alles so macht, wie der Autor es will - schließlich müssen die Bücher in Reihen und zu den Anforderungen des Buchhandels passen usw. und deswegen sind aus professionellen Gründen (manchmal auch aus ökonomischen) nicht alle guten Ideen der Autoren umzusetzen -, aber der Autor wird auf jeden Fall gefragt, gehört, um Anregungen gebeten usw.


Wahrscheinlich ist das ja ein entscheidender Teil des Erfolgsrezepts. Dass dieses Geheimnis hier so unbeschwert offen gelegt werden kann, liegt daran, dass von den meisten anderen Verlagen (vor allem, wenn sie zu Konzernen gehören) nicht zu befürchten ist, dass sie diese Strategie nachahmen. Sie werden meist von Betriebswirten gesteuert, deren Leistung an harten Rendite-Kriterien gemessen wird. Ein Verlag, der seine Gründung dem Ziel, zur Verbreitung von Ideen beizutragen, verdankt, hat hier einen unschlagbaren Wettbewerbsvorteil. Wie jedes Unternehmen muss auch solch ein Verlag ökonomisch hinreichend rational handeln (d.h. er darf nicht längerfristig mehr Geld ausgeben, als er einnimmt). Aber er kann eben auch damit rechnen, dass ideelle Ziele in die Gewinn-Rechnung mit eingehen. Das gibt ihm dann zum Beispiel auch die Freiheit, sich um Autoren zu kümmern, obwohl die ja - hoffentlich - nicht die wichtigsten Käufer ihres Buches sind.


Mir war diese Rede auf jeden Fall aus der Seele gesprochen...