Warum ich nicht Bundespräsident werden will...

... und auch kein anderes politisches Amt anstrebe:


Mal ehrlich, es sind doch ziemlich undankbare Jobs, die in der Politik zu vergeben sind. Da ist Horst Köhler gerade mal vor vier Tagen zurück getreten, und schon ist er vergessen...


Und all den anderen politischen Größen ging es ja nicht anders: Wer erinnert sich denn noch an Gerd Schröder? War das nicht dieser russische Gasmann? Oder Joschka Fischer? Neulich stand ich neben ihm an der Käsetheke, und die Bedienung hat ihn nicht erkannt - und auch nicht besser behandelt als solche Nobodys wie mich.


Es gibt offenbar nichts älteres als den Präsidenten von gestern.


Doch der Job ist mörderisch. Über die narzisstischen Gefährdungen habe ich hier ja schon mal philosophiert. Jeder Affe pisst einem ans Bein - und oft auch noch zu recht. Und auch zeitmäßig: sonntags, abends, 24 Stunden, 7 Tage die Woche. Zwischen Treffen auf höchster staatlicher Ebene und Ortsverein (= Kleintierzüchterverein), ständig in Aktion, ständig defokussiert, ständig im Stress.


Wenn man als Amtsträger wenigstens das Gefühl haben könnte, etwas bewirken zu können, die Welt zu retten oder wenigstens ihren Zustand zu verbessern... Aber, auch da dürfte nicht viel bleiben, befürchte ich.


Nicht mal reich wird man als Politiker.


Also: Wir müssen wohl dankbar sein, dass überhaupt jemand bereit ist, so etwas zu tun...