Wachstum

In den letzten Tagen hat an der Uni Witten wieder einmal der Kongress für Familienunternehmen stattgefunden (der 14. schon). Alle Jahre wieder. Ich komme immer mit ziemlich guten Gefühlen von dort nach Hause. Denn immer, wenn ich ein paar Tage mit Familienunternehmern verbracht habe, dann mache ich mir keine Sorgen mehr um die ökonomische Zukunft Deutschlands.


Wahrscheinlich gibt es ja auch unangenehme Vertreter der Gattung Familienunternehmer - aber die trauen sich offensichtlich nicht auf diese Veranstaltung. Denn die Familienunternehmer, mit denen ich in Witten zu tun habe, realisieren in der Regel ein paar Paradocien: Sie sind ziemlich eigensinnig und dennoch an die Wünsche/Bedürfnisse der Märkte (die manchmal sehr exotisch sind) angepasst (=ökonomisch erfolgreich), sie sind aus Tradition innovativ, in verantwortungsvoller Weise risikofreudig, kreativ und berechenbar usw.


Aber lassen wir das Gelobhudele. Was ich eigentlich hier schreiben wollte, ist, dass das Thema der Tagung lautete: "Faszination Wachstum"; und dass der Tenor der Veranstaltung keineswegs wie man bei dieser traditionell der FDP nahestehenden Klientel meinen sollte, irgendeine Idealisierung von Wachstum war, sondern Wachstum als ein Auslaufmodell charakterisiert wurde...


Auch das unterstützt wieder einmal meine Optimismus: Wenn so viele unternehmerisch denkende Menschen sich der Grenzen des Wachstums bewußt sind, dann werden sie wahrscheinlich auch Wege finden, mit den sich daraus ergebenden Problemen fertig zu werden.


Und dies alles, ohne Moralisierung, sondern lösungs- und chancenorientiert, d.h. mit der Perspektive auf potentielle Profitabilität (sonst würde es ja eh nicht klappen, denn mit Appellen allein hat man wenig Chancen die Welt zu verändern, die Wirtschaft schon gar nicht...).


Also: Klimaerwärmung, Ressourcenverschleiß und all ihr anderen Wachstumsfolgen, noch ein wenig Geduld, die deutschen Familienunternehmer sind schon in den Startlöchern bzw. schon auf dem Weg...