Vertrauen

Es ist viel vom Vertrauen die Rede in diesen Zeiten. Zum Beispiel das, was den Banken untereinander verloren gegangen ist. So lange die Geschäfte wie selbstverständlich liefen, war davon nichts zu hören oder zu lesen. Offenbar gibt es immaterielle Güter, deren Anwesenheit unbemerkt wirkt und das System, in dem sie vorhanden sind, ohne weiteres Zutun der Menschen stabilisieren. Nun kann der Verlust angeblich nur mit ungeheuren Geldmitteln wieder ausgeglichen und Vertrauen neu gewonnen werden. Leute, denen durch Ausnützung des Vertrauens ihr mühsam ersparter Notgroschen abhanden gekommen ist wie etwa jenen tausenden von Kunden der Hamburger Sparkasse, werden dieses Vertrauen höchstwahrscheinlich nie mehr bekommen. Nun fordert gar Herr Steinbrück, die Branche soll endlich Vertrauen beweisen und die angebotene staatliche Hilfe annehmen. Toll! Vielleicht gibt es bald ein Vertrauenspflichtgesetz. Doch Vertrauen kann man weder befehlen noch kaufen. Es wächst von alleine, wenn seine Wachstumsbedingungen stimmen. Und es ist ein offenbar unverzichtbares Gut; denn es geht, wie man sieht, ohne Vertrauen gar nichts. Hoffentlich stimmen nun die Bedingungen!