US-Vorwahlen

In etlichen US-Bundesstaaten gibt es heute wieder Vorwahlen. Man kann als Europäer nur hoffen, dass Rick Santorum dort gewinnt und zum Präsidentschaftskandidaten der Republikanischen Partei gewählt wird.


Warum? Herr Santorum ist ein bigotter, radikal-christlicher Schwachkopf (für die Kritiker meiner direkten Worte hier: damit ist kein Wahrheitsanspruch verbunden, sondern es handelt sich um meinen persönliche Meinung), der weit auf dem rechten Flügel positioniert ist und mittelalterliche Ansichten vertritt, die ihn – aller Wahrscheinlichkeit und meiner Hoffnung nach – für die Mehrheit der Amerikaner unwählbar machen.


Nur solch ein Kandidat und die mit seiner Kandidatur verbundene Wahlniederlage eröffnet die Chance für diese arme, verirrte Partei wieder irgendwie in den Bereich zivilisierter Positionen zu gelangen. Und nur so kann die Blockadepolitik, die nicht nur für Amerika, sondern auch für den Rest der Welt (z.B. bei der Regulierung der Finanzmärkte) fatal ist, überwunden werden.


Das polarisierte Schwarz-weiß-Muster, das momentan den Unterschied zwischen den US-Parteien bestimmt, ist ja historisch relativ jung. Es existiert erst seit ca. 15 – 20 Jahren. Vorher war es so, dass die Parteien weit weniger ideologisch geschlossen waren als in Europa. Koalitionen über die Parteigrenzen hinweg waren die Regel (siehe dazu das bemerkenswertes Kapitel in Jürgen Rueschs und Gregory Batesons „Kommunikation“). Das hatte früher dazu geführt, dass man sich immer wieder in Sachfragen einigen konnte, auch wenn die bessere Idee von einem Vertreter der anderen Partei stammte. Das sind heute lange vergangene Zeiten – aber sie sind nicht vergessen...