Unfehlbarkeit

Die Diskussion über die etwas schwachsinnigen Entscheidungen des Vatikans bringen das Konzept der Unfehlbarkeit mal wieder in den Fokus der Aufmerksamkeit. Klar, es bezieht sich nicht auf die Fragen, über die es hier Streit gibt... aber es ist "an sich" ja eine interessante Idee.


Einer Person - auch wenn sie das höchste denkbare kirchliche Amt inne hat - die Entscheidung über Fragen des "richtigen Glaubens" zuzuweisen. Eine Person, die festlegt, wie das Weltbild der Gemeinde - jedes einzelnen Mitglieds - auszusehen hat.


Welches Menschenbild steckt dahinter? Welche als "richtig" normierten Beziehungsformen zwischen Individuen sind impliziert? Welche Art der Konfliktlösung? usw.


Aus konstruktivistischer Sicht alles leicht vorstellbar, aber nicht zu akzeptieren, was die sozialen und politischen Konsequenzen betrifft. Das heißt aber nicht, dass es jemandem verwehrt werden könnte oder sollte, solch ein Weltbild zu vertreten, solange er zu dessen Verbreitung nicht auf Gewalt setzt (was bei der katholischen Kirche leider ja nicht immer der Fall war)...