Und Tschüss...!

Im Internet, aber auch im amerikanischen Fernsehen, wird im Moment ein Flugbegleiter als Held gefeiert. Er hat nach einem Streit mit einen Passagier, der ihn beleidigte und sich nicht entschuldigte, die Flugzeugtür geöffnet, sich zwei Dosen Bier geschnappt und seinen Arbeitsplatz über die Notrutsche verlassen... (erst nach der Landung, was die Angelegenheit ein wenig entschärfte).


Warum sind nun alle Kommentatoren auf seiner Seite?


Ich denke, es liegt an der Notrutsche. Sie ist einfach als Metapher verführerisch und ermöglicht die Identifikation. Wer wünscht sich nicht den Mut, einen unbefriedigenden Arbeitsplatz über eine Notrutsche verlassen zu können? Der Wiedergewinn der Autonomie... - und falls das nicht funktionieren sollte, zwei Bier.


67% aller Beschäftigten in Deutschland haben innerlich gekündigt - in den USA sind es noch mehr. Sie alle finden diesen Flugbegleiter wahrscheinlich toll. Allerdings, wenn ich die Unternehmen anschaue, die ich ein wenig besser von innen kenne, dann frage ich mich, warum diese innerlich gekündigten Mitarbeiter ihre Energie nicht dazu nutzen, ihren Arbeitsplatz so zu gestalten, dass es Spass macht zu arbeiten, statt irgendwie auf den Feierabend zu warten, um dann im eigenen Kleingarten Befriedigung zu finden.