Trump: Unternehmer aus dem 19. Jahrhundert

Dass Donald Trump versucht, die amerikanische Regierung wie ein Privatunternehmen zu führen, habe ich hier ja schon mehrfach diskutiert. Jetzt ist ein Artikel in der Zeitschrift "The Atlantic" erschienen, der eine ähnliche Sichtweise vertritt, und in diesem Verhalten die Grundlage für Trumps Scheitern (das künftige) sieht.


Er verhält sich wie ein Unternehmer des 19. Jahrhunderts (nicht wie ein moderner Konzernmanager), der personenorientiert und seinen Instinkten folgend Entscheidungen trifft, während der moderne Manager, der nicht gleichzeitig Eigentümer des Unternehmens ist, gezwungen ist, seine Entscheidungen zu begründen und zu legitimieren. Dieses Prinzip, das letztlich für Organisationen im Allgemeinen, vor allem aber staatliche Behörden und Bürokratien gilt, funktioniert u.A. durch Aktenführung. Man erstellt Memos über wichtige Ereignisse, die langfristig auch für Personen oder Institutionen, die nicht dabei waren, erklären und/oder legitimieren können, was geschehen ist und wie sie zu welcher Art von Entscheidung geführt hat.


Dieses Prinzip, so die These des Artikels, wir Trump zum Verlierer machen, weil er die Spielregeln dieses Systems entweder nicht kapiert oder aber mißachtet.


Die Memos, die Comey, der frühere FBI-Chef, angefertigt hat, nachdem Trump - ganz der Unternehmer des 19. Jh. - seine Loyaität gefordert hat, sind ein Beispiel dafür. Andere hohe Beamte dürften auch noch eine Reihe von Memos angefertigt haben, die auf die Untersuchung des Sonderermittlers waren...


 


Quelle: Memo to Trump: This Is Why You're Losing - The Atlantic