Trump (immer noch, immer wieder)

Letzten Dienstag habe ich die Pressekonferenz von Donald Trump in seinem Messingpalast gesehen. Eigentlich wollte er das großartige Infrastrukturprogramm verkünden, dass die USA so dringend brauchen. Das hat er auch getan, aber nach der Verkündigung war davon nicht mehr die Rede.

Die erste Frage eines Journalisten nach den Demonstrationen der Hakenkreuzfahnen schwenkenden und "Blut und Boden" skandierenden Rechtsradikalen am Wochenende vorher, konnte er der Einladung nicht widerstehen, zu sagen, was er wirklich denkt: dass dies bzw. unter ihnen viele feine und gute Leute sind und die Gewalttätigkeiten von beiden Seiten ausgingen.

Mich persönlich haben seine Aussagen nicht überrascht, denn eigentlich hat er ja seit Eintritt in den Wahlkampf nichts anderes gesagt...

Umso erstaunlicher die öffentliche Reaktion, vor allem die der CEO's großer Unternehmen, die sich von ihm distanzierten. Das ist ungewöhnlich, weil Unternehmensleiter in der Regel politisch lieber keine Stellung beziehen, da sie Sorge haben, ihre Kunden zu vergraulen, wenn diese zwar ihre Wahren schätzen, aber nicht ihre politischen Ansichten. Außerdem gehen Unternehmer erfahrungsgemäß lieber mit den aktuell Machthabenden in eine Koalition als gegen sie Stellung zu beziehen. Insofern war das eine revolutionäre Woche...

Mal sehen, was daraus resultiert. Eine Amtsenthebung wird es nicht geben, da haben die Republikaner zu viel zu verlieren. Aber die Regierung Trump wird auch nicht viel zustande bringen, was der parlamentarischen Zustimmung bedarf. Das betrifft allerdings in erster Linie die innenpolitischen Themen. Umso gefährlicher dürfte Trump außenpolitisch werden. Keine angenehme Vorstellung.

Denn soviel ist klar - und war es ja schon vorher: Er ist ein Schwachkopf.