Tony Blair: Terrorist

In London ist der Bericht der Chilcot-Komission publiziert worden, die sieben Jahre lang untersuchte, ob die Beteiligung Groß-Britanniens am Irak-Krieg 2003 notwendig war oder nicht. Und das Ergebnis ist klar: Es war vollkommen überflüssig und unnötig an der Seite der USA in den Krieg zu ziehen, da die diplomatischen Möglichkeiten, die damals gegeben waren, um die vermutete Bedrohung durch Massenvernichtungsmittel zu bewältigen, nicht ausgeschöpft wurden. Hinzu kommt, dass die Ziele des Krieges nicht erreicht wurden und es keinerlei Plan für die Zeit nach dem Krieg gab (wie jetzt nach dem Brexit - aber das steht nicht in dem Report).


In einer Pressekonferenz der Angehörigen der im Irak gefallenen GB-Soldaten wurde Tony Blair als der wahre "Terrorist" bezeichnet, und man behielt sich ausdrücklich vor, die damals Verantwortlichen vor Gericht zu bringen.


Einer der Gründe, warum Tony Blair in den Krieg zog, war, dass er offenbar aufgrund seiner engen Beziehung zu George W. Bush seine Handlungsfreiheit eingebüßt hatte und glaubte, er könne Bush beeinflussen (ein Irrtum, weil - wie ich denke - Bush selbst nicht entschieden hat, sondern lediglich Dick Cheney und Donald Rumsfeld folgte, da er selbst ja von ziemlich schlichte Gemüt war und als Strohmann für die Vertretung anderer - ökonomischer [z.B. Halliburton] - Interessen vorgeschoben wurde).


Kriege entstehen ja meist aufgrund der Idiotie der Beteiligten und mangelnder Diskussion der alternativen Möglichkeiten der Konfliktlösung (gute Gelegenheit mal wieder auf mein Kriegsbuch hinzuweisen...).