The Way of the World

Zur Zeit lese ich gerade ein Buch, das sich mit der gegenwärtigen moralischen Situation in den USA beschäftigt. Der Autor, Ron Suskind, ist ein investigativer Journalist, Pulitzerpreisträger. Er hat hunderte von Leuten interviewt, vom afghanischen Austauschschüler zum Geheimdienstchef (CIA) und daraus ein Buch komponiert, das sich wie ein Roman liest. Er zeigt die Perspektive der Beteiligten und ihren Alltag, stellt sie nebeneinander, Innenperspektive etc. - Dokudrama.


Das Buch hat relativ viel Aufsehen erregt, weil es zeigt, mit welcher Kaltschnäuzigkeit George W. Bush und Dick Cheney (bzw. ihre Kumpane) ihre Ziele verfolgt haben und dabei auch vor der Fälschung von Dokumenten nicht zurück geschreckt sind, um den Irakkrieg zu rechtfertigen und/oder ihre Wiederwahl zu sichern. Dass sie dabei auch dumm vorgegangen sind, wird allerdings auch deutlich. ("Dumm" z.B. bezogen auf das Ziel, Terroristen unschädlich zu machen, nicht vielleicht bezogen auf das Ziel, die eigene Macht zu erhalten - obwohl ich da meine Zweifel habe).


Was der Autor aber auch zeigt, ist, dass im Alltag viel von "kleinen Leuten" für die Wiederherstellung der durch diese Regierung verlorenen moralischen Autorität getan wird.


Noch ist Amerika nicht verloren, so scheint es. Obwohl ich persönlich keine so großen Hoffnungen wie der Autor habe.


Dass diese Wahl einen Wechsel bringen wird, glaube ich nicht mehr.