Syrien

Wenn eine Armee täglich mehrere Hundert eigene Bürger auf den Straßen der eigenen Städte tötet, dann kann man davon sprechen, dass eine Regierung Krieg gegen die eigene Bevölkerung führt.


Das ist dann sicher nicht mehr Polizeiaktion gegen Terroristen o.Ä. auszugeben.


Dass man mit dieser Art von Kriegführung in der Geschichte oft "erfolgreich" war, zeigt ebenfalls Syrien, wo vor etlichen Jahren 10.000 Menschen in Hama vom Vater des jetzigen Staatschefs bzw. seinen Truppen gemordet wurden.


Aber, dass das heute - in Zeiten des Internet, wo die Bilder solcher Massager in kürzester Zeit die Weltöffentlichkeit erreichen und verstören - noch funktioniert, ist zu bezweifeln. Auch wenn jetzt Russen und Chinesen, die ja auch gewisse Erfahrungen mit dem Niederschießen Oppositioneller in ihrer Geschichte haben, ein Veto gegen die UN-Resolution einlegen, mit der die Aktionen der syrischen Regierung öffentlich verurteilt werden sollten, dürfte sich für die beiden Regierungen langfristig als Eigentor erweisen. Denn auch in ihren eigenen Ländern wird das ja nicht undiskutiert bleiben.


(Auf der anderen Seite kann man sagen, dass hier zwei Regimes, die im Glashaus sitzen, so weise waren, nicht mit Steinen zu werfen.)


Für jemanden, der Syrien bereist hat, die Leute dort schätzen gelernt hat, ihre Toleranz, die es erlaubte, dass westlich aufgebrezelte Frauen neben tief verschleierten auf den Straßen zu sehen waren, ohne dass dies von irgendwem als Problem erlebt wurde (wie mir schien), ist es schmerzhaft zu sehen, was da passiert...