Sympathische Reiche

Zu meinen Lieblings-Reichen gehört zweifellos Warren Buffet. Er ist einer der reichsten Menschen der Welt, stiftet unheimlich viel von seinem Vermögen für alle denkbaren caritativen Einrichtungen, und lebt immer noch in seinem Reihenhaus, das er schon bezogen hat, als er noch kein Geld hatte (was natürlich an sich noch kein Qualitätskriterium ist - d.h. ich kenne auch höchst fragwürdige Personen, die schon ewige Zeiten in ihrem Reihenhaus wohnen).


Zu einem meiner Lieblinge ist Buffet avanciert, weil er die Ideologien vieler rechtsgerichteter Parteien und Parteigänger, dass niedrige Steuern allen Bürgern zugute kämen (das Geld trickelt angeblich down), infrage stellt.


Er selbst, so teilte er als Kritik an der blödsinnigen Politik der Republikaner mit, zahle weniger Steuern als seine Sekretärin, und irgendwie finde er das nicht richtig...


Daraufhin hat der Führer der Republikaner im Senat vorgeschlagen, Buffet möge doch zwecks Reduktion des Haushaltsdefizits Geld spenden. Diese Herausforderung hat Buffet nun angenommen, indem er versprochen hat, dass er verdoppeln würde - was immer die republikanischen Mitglieder des US-Kongresses in diesem Sinne spenden würden. Und den Betrag von Mitch McConnell (dem Führer der Republikaner im Senat) werde er verdreifachen.


(http://swampland.time.com/2012/01/11/warren-buffett-to-mitch-mcconnell-put-up-or-shut-up/)


Hübsche Idee, finde ich, um die Verlogenheit von Politikern offen zu legen.


Bei unseren Politikern muss man ja (s. Christian Wulff) nicht so sehr bemängeln, dass sie Umgang mit reichen Leuten pflegen, sondern dass sie - Zeichen mangelnder Urteilsfähigkeit und deswegen vielleicht wirklich ein Rücktrittsgrund - sich Gestalten wie Carsten Maschmeyer und David Groenewold als Freunde suchen, deren Seriosität von seriösen Blättern mehr als nur einmal in Frage gestellt wurde.