Stromsparkerzen

In Norditalien und auch bei uns (oder allgemeiner: früher) ging man in die Kirche, spendete ein wenig Geld, um eine Kerze zu bekommen, die man anzünden konnte, um mit ihr - der aufsteigenden Hitze - ein Gebet zum Himmel zu senden.


Neapel ist da moderner und prosaischer. Man schmeisst seine Spende in einen Sparschweinschlitz (nur ohne Schwein) und eine elektrische Kerze geht für eine gewisse Zeit an.


Scheußlich.


Die Geschmacklosigkeit der Kirchen wird noch dadurch gesteigert, dass in prächtigen Kandelabern nicht normale Glühbirnen in Kerzenform (was schon schlimm genug wäre) stecken, sondern Stromsparbirnen. Sie sehen aus und machen ein Licht wie Mini-Neonröhren, die zu Schnecken gewickelt sind. Das in zu Dutzenden mit Kristallen überfrachteten Kronleuchtern ist der geschmackliche Supergau.


Das hat der liebe Gott wirklich nicht verdient, dass seine Häuser so ausstaffiert werden.


Aber in Neapel: der Normalfall.