Strauss-Kahn

Was ist eigentlich los mit den mächtigen Männern in unserer westlichen Welt?


Jetzt soll Dominique Strauss-Kahn, Chef des IWF (Nachfolger von Horst Köhler), der als Gegenkanditat für den französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy gehandelt wurde (bis heute), soll in einem New Yorker Hotel versucht haben, ein Zimmermädchen zum Oralsex zu zwingen.


(Ich kann mir, ehrlich gesagt, - da ich nur wenig mit Phantasie begabt bin - gar nicht vorstellen, wie das rein technisch gehen soll...)


Aber unterstellen wir mal, dass die Geschichte stimmt und nicht von Sarkozy lanciert worden ist. Dann stellt sich die Frage, welch merkwürdige psychische Dynamik einen erfolgreichen und anerkannten Mann dazu bringen kann, so etwas zu tun. Wenn ich das recht in Erinnerung habe, ist auch der israelische Staatspräsident wegen Vergewaltigung (im Amt) verurteilt worden...


Bill Clinton, der sich (wahrscheinlich während eines Telefongesprächs mit Jelzin) von einer Praktikantin beglücken ließ, sticht da ja geradezu als moralische Lichtgestalt hervor, da von Gewaltantwendung in seinem Fall nie die Rede war.


Sind es Reste eines feudalistischen Bewußtseins, wo das Personal in jeder Beziehung "dienstbar" sein mußte? Heute, in Zeiten der Marktwirtschaft, wo fast jede Nachfrage (auch von Mächtigen) ein Angebot hervor bringt, gibt es ja gut entwickelte und hochklassige Gewerbe, um solch eine Nachfrage zu befriedigen. Haben unsere Machthaber keine zuverlässigen, einfühlsamen und verschwiegenen Mitarbeiter mehr, die ihnen hier über die organisatorischen Helfen?


Im Fall von Strauss-Kahn scheinen die Anschuldigungen doch so ernst zu nehmen, dass man ihn aus einem Flugzeug geholt hat. Dass er gerade zu Angela Merkel fliegen wollte, dürfte keinen Erklärungswert für sein Verhalten haben.