Spekulation mit Sprengkraft

Der Anschlag auf den Mannschaftsbus des BVB ist offenbar keinen islamistischen Terroristen zuzuschreiben, sondern einem jungen Börsenspekulanten. Put-Optionen auf die Aktie des BVB zu kaufen und dann die Mannschaft in die Luft zu sprengen, um so einen Gewinn aufgrund des abstürzenden Aktienkurses einzustreichen, war die Idee (so scheint im Moment der Stand der Ermittlungen).


Dass die Finanzmärkte ein Monster sind, hat unser früherer Bundespräsident Horst Köhler mal festgestellt. Dass da viele Leute ohne echte Arbeit viel Geld verdienen können, ist inzwischen wohl jedem klar. Aber offensichtlich gibt es doch noch Qualitätsunterschiede zwischen den unterschiedlichen Typen von Spekulanten. Gewalt setzen nur die blöden ein. Wie heisst es so schön: Eine Bank aufzumachen bringt meist mehr Geld ein, als in sie einzubrechen.


Analoges gilt für Spekulanten. Bomben zu werfen, machen nur diejenigen Leute, die auch versuchen, Safes zu knacken. Wer richtig spekuliert (mit Nahrungsmitteln zum Beispiel) kann viel mehr Leute umbringen, ohne sich die Finger schmutzig zu machen (im juristischen Sinne) und weit mehr Geld kassieren, als jemand, der Bomben zündet und ein paar popelige Optionen verkauft.