Solarfunkuhr

Jetzt geht sie endlich richtig. Nach mehr als sechs Wochen, nach unzähligen Versuchen der Manipulation mit Hilfe von SET und MODE. Zuletzt ging sie 47 Minuten voraus, davor 35 Minuten hinterher. Für Systemiker mag es eine triviale Maschine sein, für mich ist sie ein kleines technisches Ding voller Rätsel. Sie kann sogar – glaubt man der Betriebsanleitung –nach drei Tagen in Dunkelheit auf Energiesparen umschalten, kommt – wieder am Licht - stehend völlig selbstständig aus der Ruhe, springt dann angeblich ganz von alleine auf die richtige Zeit. Wer kann das glauben angesichts sechs Wochen Widerstand gegen all meine Versuche, die richtige Zeit einzustellen? Und nun ein kleines Wunder: Die neue Uhr mit dem doppelten Zusatz Solar- und Funk- geht exakt. Auf die Sekunde.


Dabei habe ich wirklich nichts unversucht gelassen, gar wie empfohlen die Uhr zum Signalempfang an ein Nordfenster gelegt, damit nicht Wände und Gerätschaften das Funksignal aus Frankfurt dämpfen oder stören. Alles vergebens. Am Ende ging sie immer wieder falsch. Recherchen im Internet ergaben: Ich hatte eine Menge an Leidensgenossen. Lauter Menschen, alles Männer übrigens, denen es trotz angestrengter Bemühungen nicht gelang, ihrer Solarfunkuhr die richtige Zeit zu entlocken. Wobei das Problem nicht die Sonnenenergie ist, sondern der Funk.


Rückblickend muss ich nun feststellen: Die Uhr ist fantastisch. Das Funksignal funktioniert perfekt. Die Beschreibung gibt die richtige Anleitung, wenn auch in einer mir schwer verständlichen (deutschen) Sprache. Aber mein Gehirn brauchte sechs Wochen, um sie zu verstehen.


Gruß

Horst Kasper