Schule

Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich als jemand entlarve, der seine pubertären, antischulischen Affekte hier ungehemmt und Beifall heischend auslebt, würde ich gern das Thema Schule noch einmal in Thesenform ansprechen.


Was man in der Schule lernt, ist


(1) Schüler zu sein (Disziplin, sich in die Spielregeln von Organisationen einzufügen)


(1.1) sich in Beziehungen zu Hierarchen zu positionieren (Anpassung oder Widerstand, Sich-Abgrenzen oder Sich-Identifizieren)


(1.2) sich in Beziehungen zu seinen Peers zu positionieren (mit der Masse gehen oder Einzelgängertum, Konkurrenz oder Kooperation)


(1.3) dass die vermittelten Inhalte beliebig und austauschbar sind, da sie Mittel zum Zweck sind (Beziehungsaspekte sind der eigentliche Lehrstoff).


(2) Wenn man gute Lehrer hat, dann kann man auch noch lernen, klar zu argumentieren, logisch zu denken, seine Kreativität zu nutzen, sich Stoffe geordnet zu erarbeiten, sich seiner Kompetenzen bewusst zu werden und sie zu entfalten, oder neugierig auf Themen zu werden, von denen man bis dahin keine Ahnung hatte etc. (aber das sind im Zweifel "Nebenwirkungen", die mit Schule durchaus kompatibel sind, aber nicht deren Kern ausmachen - auch wenn engagierte Lehrer sich derartigen Zielen verpflichtet fühlen)