Sauwetter

Von diesem sind alle betroffen, Verhaltenstherapeuten und Systemiker. Es regnet und regnet und ist dunkel und alles kommt einem in den Sinn - nur nicht, eine Woche zu beginnen. Schon gar keine "Kehrwoche", denn die ist ja in jedem Fall mit Arbeit verbunden! Und findet im Freien statt, mit Eimer, Lappen, Besen, Schaufel, Dreck weg .... es ist besser, den Assoziationen eine Grenze zu setzen!

Nun soll ich also, als "gelernte Verhaltenstherapeutin", in einer "systemischen Kehrwoche" schreiben. So ändern sich die Zeiten, denn das wäre noch vor wenigen Jahren nicht denkbar gewesen. Unsere "Väter" (damals waren die geistigen "Mütter" noch rar) hatten ein ausgeklügeltes System der Abgrenzung entwickelt: Wenn man, wie beim kindlichen "Hickelhäuschen", auf die Begrenzung trat, wurde man abgemahnt. Grenzübschreitungen konnten eigentlich nur konspirativ stattfinden. Das hat sich zum Besseren entwickelt.

Obgleich ich, zugegeben, bisweilen immer noch neidisch auf die "Systemiker" schaue. Es ist das stetige Image des bunten Völkchens, unberührt vom harten Brot der Empirie, das Neid erregt. Als Verhaltenstherapeutin begegnet man eher den freudloseren Assoziationen: Konditionierung, Bestrafung, Löschung, Little Albert, Ratten. Das ist weit weg von buntem Leben, da sind wir in den harten Bandagen von Ursache-Wirkungszusammenhängen gefangen und müssen beteuern, dass es alles doch viel komplexer ist und die Black Box zu den ausrangierten Möbelstücken aus den siebziger Jahren gehört.

Nun denn, gehen wir an die Arbeit.