Salatgabel

Im Restaurant: Ein älterer Herr, graue Haare, Brille mit Goldrand, dunkelblauer Blazer, graue Hose. Das Gesicht: vornehm blass. Ihm gegenüber zwei Damen, eine etwas jünger als er, die andere viel jünger, beide gut und teuer angezogen.


Er spießt mit der Gabel ein Blatt Salat auf, führt es zum Mund. Es ist groß, offenbar größer als er kalkuliert hat, denn es hängt ihm zur Hälfte aus dem Mund, nachdem er die Gabel wieder aus dem Mund zurück gezogen hat. Er führt die Gabel erneut zum Mund, um nachzustopfen, d.h. das Salatblatt im zweiten Anlauf in den Mund zu schieben. Mit der Gabel ist das nicht einfach. Ein lose hängendes Salatblatt läßt sich nicht einfach aufspießen, schon gar nicht, wenn es unter der eigenen Nase - am Rande des Sichtfeldes - hängt. Er schiebt den Salat ohne ihn aufzuspießen in Richtung Gaumen, die Zacken der Gabel verschwinden im Mund: vom Salatblatt hängt immer noch ein Teil im Freien. Ein zweiter und ein dritter Versuch, dieselben Schwierigkeiten. Schließlich verschwindet das Blatt im Dunkel der Mundhöhle, die Gabel wird wieder zurück zum Teller geführt. Langsames Kauen.


Das rote Gesicht bildet nun einen starken Kontrast zu den grauen, fast weißen Haaren.