S-Bahn

Die Berliner S-Bahn ist fahrunfähig. In der Zeitung steht, die Techniker hätten Protokolle gefälscht und vorgetäuscht, sie hätten die vorgeschriebenen Routine-Check-Ups der Wagen vorgenommen, obwohl sie diese Arbeiten tatsächlich gar nicht gemacht hätten.


Wenn das wirklich so gewesen sein sollte, stellt sich ja die Frage, wie man solch ein Verhalten erklären kann. Denn es ist ja nicht sehr wahrscheinlich, dass Techniker, die eine Berufsehre wie andere Berufsstände auch, ohne Not solche - inhaltlich ja durchaus sinnvollen - Sicherheitsüberprüfungen nur vortäuschen und damit Unfälle riskieren, die viele Menschen das Leben kosten können.


Dass ihnen Anweisungen vom Management gegeben worden sind, diese Protokolle zu fälschen, ist m.E. sehr unwahrscheinlich, denn dies wäre für sie höchst gefährlich gewesen, und so wagemutig sind Manager nicht, schon gar nicht, wenn sie in einem Konzern arbeiten.


Bleibt als wahrscheinlichste Erklärung, dass den Technikern inhaltliche Vorgaben gegeben worden sind, die nicht zu erfüllen waren, und gleichzeitig eine Unternehmenskultur wirksam wurde, die jeden Widerspruch entmutigte .


Wenn das so gewesen sein sollte, dann landen wir wieder bei meinem Lieblingsmanager H. Mehdorn und seinem Führungsstil. Aber über den will ich ja nicht mehr schreiben.


Da fällt mir ein, dass ich heute mit einem Kollegen zu Mittag gegessen habe, der viel Forschung in Konzernen gemacht hat. Sein Resumee - das mich erschütterte - war, dass dort in erster Linie über die Induzierung von Angst "geführt" würde. Sollte das so sein, dann kann einem wirklich Angst und Bange werden...