Rosenkohl

Es gibt auch diskriminierte Gemüsesorten, die einer weit verbreiteten Missachtung ausgesetzt sind. Hier wäre es an der Zeit, ein Gegenstück zum Tierschutzverein zu gründen - eine Gesellschaft zum Schutz missachteter Gemüse- und Obstsorten (Vegetable International) -, die sich um die gesellschaftliche Anerkennung unterbewerteter Gemüsesorten kümmert.


Eine dieser unterprivilegierten, unterschätzten Gemüsesorten ist der Rosenkohl. Auch ich - das muss ich gestehen - habe ihn über Jahre keiner Geschmacksknospe gewürdigt. Jetzt aber ist alles anders. Gestern Abend habe ich ihn auf eine Weise zubereitet, die seinen wahren Qualitäten zur Geltung verhilft.


Man nehmen etwa ein Pfund Rosenkohl, schneide die Strünke heraus und zupfe die Blätter auseinander. Dann koche man sie kurz in Salzwasser bis sie weich sindt, nehme sie aus dem Wasser und spüle sie mit kalten Wasser ab.


Als nächstes produziere man Zesten von der Schale einer Bio-Orange und presse die Orange dann aus. Den Saft und die Zesten erhitzte man in einer Pfanne, rühre zunächst zwei Esslöffel Butter drunter und dann die Rosenkohlblätter. Salzen. Fertig.


Das Ganze, serviert mit einem Risotto mit Safran, ist farblich sehr attraktiv und schmeckt vorzüglich.


(Rezept habe ich aus einem Schweizer Kochbuch. Den Namen des Kochs habe ich vergessen, kann ich aber zur Not rausfinden. Es sei ihm gedankt, diesem Namenlosen.)